Während für Erwachsene das derzeit grassierende Zika-Virus vergleichsweise ungefährlich ist, stellt es für ungeborene Kinder eine erhebliche Gefahr dar. Aufgrund der steigenden Ausbreitung hat die WHO nun den Notstand ausgerufen.
Amerika hat Angst. Seitdem die WHO am Montag infolge der rasanten Ausbreitung des Zika-Virus den globalen Notstand ausgerufen hat, nimmt die Angst vor dem Virus kontinuierlich zu. Mittlerweile sind auch die deutschen Schwimmer, die zur Olympia-Qualifikation nach Südamerika reisen, sensibilisiert. Allein in Brasilien sollen sich mittlerweile 1,5 Millionen Menschen mit dem Virus angesteckt haben. Doch was steckt hinter Zika, wie wird es übertragen und woran lässt sich eine Infektion erkennen?
Gefahr für ungeborene Kinder
Eigentlich ist Zika eine recht ungefährliche Tropenkrankheit, die von einem milden Verlauf gekennzeichnet wird. Eine Gefahr könnte von dem Virus jedoch auf ungeborene Kinder ausgehen. Von der WHO wurde, um diese Frage genau zu klären, nun der Gesundheitsnotstand ausgesprochen. Bislang konnte noch nicht genau geklärt werden, welche Auswirkungen eine Zika-Infektion auf ungeborene Kinder hat. In Brasilien und Französisch-Polynesien sind während des Ausbruchs des Virus ungewöhnlich viele Kinder zur Welt gekommen, die unter einer Fehlbildung litten.
Bei ihnen wurde die Mikrozephalie diagnostiziert. Bei dieser Fehlbildung sind Kopf und Gehirn zu klein. Oftmals sind die Babys geistig schwer behindert. Noch immer ist vollkommen unklar, wie viele Babys tatsächlich von Mikrozephalie betroffen sind. Nach aktuellen Berichten wird derzeit von bis zu 4000 Fällen ausgegangen. Hierbei handelt es sich allerdings um Verdachtsfälle. So sind hier auch Frauen berücksichtigt, die während der Schwangerschaft an einem Ausschlag litten.
Woran ist eine Infektion zu erkennen
Die eigentlich harmlose Tropenkrankheit bleibt oftmals unbemerkt. Oftmals verlaufen die Infektionen an sich so mild, dass sie als solche gar nicht ausgemacht werden. Wer sich mit Zika infiziert hat, bekommt in der Regel wenige Tage nach der Ansteckung ein leichtes Fieber, das von einem Hautausschlag begleitet wird. Einige Patienten leiden zudem an Kopf- und Gliederschmerzen. In einigen Fällen kann es zu Bindehautenzündungen kommen. In der Regel klimmen die Zika Symptome jedoch wieder nach zwei bis sieben Tagen ab. Die Übertragung des Zika-Virus erfolgt durch infizierte Aedes Steckmücken, die auch als Gelbfiebermücken bekannt sind. Sie konnten als Hauptüberträger ausgemacht werden. Nach Vermutungen von Experten könnte der Zika-Virus auch durch Geschlechtsverkehr übertragen werden. Trotz der zahlreichen Fälle in Asien kann Zika auch weiterhin nicht als das neue Aids bezeichnet werden.
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